4. Praxiseinsatz: Magnetresonanztomographie

1.1 Tätigkeitsbereich 

 

Während meines praktischen Einsatzes im Bereich der Magnetresonanztomographie (MRT) konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln, insbesondere im Umgang mit den verschiedenen Spulen und der Lagerung der Patienten. Im Vorfeld des Einsatzes war ich bereits gespannt, wie die Untersuchungen durchgeführt werden, da ich während meiner Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) bereits erste Berührungspunkte mit dem MRT hatte. Interessanterweise war das Gerät im Einsatz baugleich mit dem, das ich aus meiner Ausbildung kannte, weshalb ich diese Erfahrung als eine Art Fortsetzung sah. Trotzdem legte ich Wert darauf, meine bisherigen Kenntnisse in den Hintergrund zu stellen, um mich voll auf die neuen Arbeitsweisen und Untersuchungsmethoden dieser Abteilung zu konzentrieren.

Ein besonderer Schwerpunkt meines Einsatzes lag auf der Arbeit mit speziellen Spulen, wie der 32-Kanal-Spule oder der Inkubatorspule. Diese erweiterten Möglichkeiten, insbesondere in der Bildgebung, waren für mich Neuland und boten wertvolle Lernmöglichkeiten. Der Bereich MRT ist technisch sehr komplex und erfordert präzise Planung, insbesondere wenn es um die Darstellung von Sehnen, Bändern oder feinen anatomischen Strukturen geht. Im Gegensatz zu CT-Untersuchungen, bei denen viele Programme vorprogrammiert sind, muss im MRT vieles manuell eingestellt und anguliert werden. Diese Herausforderung fiel mir anfangs schwer, da mir vor allem die Darstellung von knöchernen Strukturen vertraut war. Dank intensiver Recherche und meiner Vorerfahrung konnte ich jedoch zunehmend auch komplexere Untersuchungen, wie beispielsweise Abdomen-Scans, besser verstehen und den Erklärungen der MTRs (Medizinisch-technische Radiologieassistenten) folgen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Einsatzes lag darauf, praktische Fähigkeiten zu erlernen, die für mein zukünftiges Examen von Bedeutung sind. Hier wurde besonderer Wert auf die korrekte Durchführung von Untersuchungen gelegt. Bei den spezialisierteren Untersuchungen durfte ich vor allem bei der Lagerung der Patienten und beim Anschließen der Spulen mithelfen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war das gründliche Abfragen möglicher Metallteile vor dem Betreten des Untersuchungsraums, da die Sicherheit im MRT oberste Priorität hat. Durch mein theoretisches Vorwissen zur MRT-Sicherheit fühlte ich mich hier sicherer als bei früheren Praktika und konnte viele Aufgaben eigenständiger ausführen.

Neu war für mich auch der Umgang mit Kontrastmitteln im MRT. In diesem Einsatz wurde das Kontrastmittel manuell im Raum verabreicht, was mir bislang unbekannt war. Ich lernte, dass der Schlauch vor dem Anschluss der Spritze abgeknickt werden muss, um Luftblasen zu vermeiden, und dass nach der Aspiration darauf geachtet wird, dass auch die kleinsten Luftblasen vollständig entfernt sind.

Insgesamt war der Einsatz im MRT-Bereich eine wertvolle und lehrreiche Erfahrung, bei der ich sowohl mein technisches als auch anatomisches Wissen erweitern konnte. Besonders die neuen Einblicke in die Untersuchungsabläufe, der Umgang mit verschiedenen Spulen und die Bedeutung der Sicherheit im MRT haben mein Verständnis für diesen Bereich erheblich vertieft.

 

Zuletzt geändert: Mittwoch, 18. September 2024, 18:06

1.2 Beschreibung der Abteilung 

 

Die Abteilung, in der ich meinen praktischen Einsatz absolvierte, ist hochmodern ausgestattet und verfügt über vier Magnetresonanztomographen (MRTs). Drei der Geräte arbeiten mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla, während das vierte Gerät ein leistungsstärkeres 3-Tesla-Gerät ist. Für mich als MTRA bedeutete dies insbesondere beim Umgang mit Implantaten besondere Vorsicht walten zu lassen. Insbesondere beim 3-Tesla-Gerät muss man die Auswirkungen von Implantaten sorgfältig im Auge behalten und immer auf die Freigaben der Physik und die technischen Spezifikationen achten. Dies ist in dieser Abteilung von entscheidender Bedeutung, da hier strengere Regeln gelten als in anderen Abteilungen, was die Sicherheit bei Implantaten betrifft.

Durch mein zuvor erworbenes Wissen, vor allem aus den theoretischen Grundlagen und früheren Praktika, konnte ich diese Anforderungen gut einschätzen und fühlte mich sicherer in der praktischen Umsetzung. Anders als in meinem Orientierungspraktikum war ich nun in der Lage, eigenständig langsam anfing fundierte Entscheidungen zu treffen und meine Einschätzungen zu den Implantaten richtig zu äußern. Diese Entwicklung bestärkte meinen Wunsch, in diesem Fachbereich weiterzuarbeiten und meine Ausbildung fortzusetzen, da es sehr motivierend war, festzustellen, dass mein Verständnis für das komplexe Thema MRT stetig wuchs.

Eine besonders faszinierende Erfahrung in dieser Abteilung war die Arbeit am MRT-Gerät Nummer 4, das speziell für Untersuchungen unter Sedierung vorgesehen ist und in Zusammenarbeit mit dem Anästhesieteam betrieben wird. Es beeindruckte mich zu sehen, wie routiniert und präzise die Handgriffe abliefen. Obwohl viele Aufgaben von dem Anästhesieteam übernommen wurden, war die Zusammenarbeit zwischen den beiden Teams reibungslos und effizient. Dieser Bereich war für mich neu, und ich konnte viel über die Besonderheiten der Arbeit in solchen Situationen lernen.

Ein weiterer sicherheitsrelevanter Aspekt in der Abteilung war der Zugang zu den MRT-Räumen, der ausschließlich mit speziellen Schlüsseln erfolgte. Dies unterstrich noch einmal die Wichtigkeit der Sicherheitsvorkehrungen in einem so sensiblen Arbeitsumfeld. Durch die eindrücklichen Beispiele von MRT-Unfällen, die ich im Vorfeld gesehen hatte, konnte ich das strikte Sicherheitskonzept gut nachvollziehen und war mir der potenziellen Gefahren immer bewusst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Abteilung durch ihre moderne Ausstattung und die strengen Sicherheitsprotokolle einen hohen Standard im Umgang mit MRT-Technologien bietet. Für mich war es eine wertvolle Gelegenheit, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und mein Wissen zu erweitern, insbesondere im Hinblick auf den sicheren Umgang mit Implantaten und die Zusammenarbeit bei Sedierungen.

 

Zuletzt geändert: Mittwoch, 18. September 2024, 18:17

1.3 Arbeitsumfeld und Team

In der Abteilung arbeiteten hauptsächlich ausgebildete MTRs (Medizinisch-technische Radiologieassistenten), die den Großteil der Untersuchungen durchführten. Zusätzlich unterstützten einige Studenten, insbesondere im Spätdienst, als Aushilfen das Team. Eine Herausforderung, die im Spätdienst auftrat, war das Fehlen einer Koordinatorin, die wie im Tagdienst für organisatorische Aufgaben wie das Legen von Zugängen verantwortlich war. Dies war ein Problem, das ich bereits aus dem CT-Bereich kannte. Obwohl es tagsüber drei Koordinatoren gibt, die diese Aufgaben übernehmen, sind diese nur für den Tagdienst zuständig. Im Spätdienst mussten daher die MTRs die Verantwortung für alle MRT-Geräte übernehmen, was Telefonate und die Koordination der Untersuchungen einschloss. Hier konnten die Studenten zwar einige Aufgaben abnehmen, jedoch blieb die Arbeitsbelastung hoch.

Ein besonderes Augenmerk lag auf dem MRT 4, das speziell für Sedierungen  reserviert wurde. Die MTRs arbeiteten in diesem Bereich oft eng mit dem Anästhesieteam zusammen, insbesondere bei Sedierungen. Es war beeindruckend zu sehen, wie gut die Teams Hand in Hand arbeiteten und sich gegenseitig unterstützten. Besonders hervorzuheben ist, wie routiniert und geschult das Team im Umgang mit MRT-Sicherheitsvorkehrungen war. Sie achteten stets darauf, potenzielle Gefahrenquellen zu erkennen und zu vermeiden. Dennoch wurde betont, dass man sich nie ausschließlich auf die Routine verlassen sollte, sondern immer wachsam bleiben muss.

An den Tagen, an denen Untersuchungen mit Anästhesie durchgeführt wurden, war eine klare Routine erkennbar, was die Zusammenarbeit erleichterte. Die Zusammenarbeit zwischen den MTRs und dem Anästhesieteam lief strukturiert und professionell ab, was für die Sicherheit und Effizienz der Abläufe von großer Bedeutung war.

Ein sicherheitskritischer Fall betraf jedoch einen Patienten, der direkt aus dem OP-Bereich ins MRT geschleust wurde. Dieser Patient hatte einen externen Fixateur am Kopf, der für eine spätere Operation vorbereitet wurde. Das MRT diente dabei der Bildgebung und der Führung des Chirurgen während des Eingriffs. In diesem Fall fiel auf, dass das Team, das den Patienten begleitete, weniger gut in Bezug auf MRT-Sicherheit geschult war. Beispielsweise hatte eine Anästhesieschwester mehrere metallische Gegenstände in ihren Kitteltaschen, bevor sie den MRT-Raum betreten wollte. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass alle metallischen Gegenstände vor Betreten des Raumes abgelegt werden müssen, um potenzielle Gefahren zu vermeiden.

Diese Situation zeigte mir eindrücklich, dass selbst im Gesundheitswesen nicht jeder mit den strengen Sicherheitsvorkehrungen im MRT vertraut ist. Es wurde deutlich, wie schnell Fehler passieren können, wenn man sich nicht ständig der potenziellen Gefahren bewusst ist. Das Team in der Abteilung war jedoch insgesamt sehr gut aufgestellt und legte großen Wert darauf, dass die Sicherheitsstandards eingehalten werden – ein Aspekt, der mir viel Sicherheit und Vertrauen in die Abläufe gab.

1.4 Genutzte Technologien und Protokolle 

 

In der Abteilung, in der ich meinen Einsatz absolvierte, waren alle vier MRT-Geräte von Philips. Da ich bereits aus meiner vorherigen Ausbildung mit der Benutzeroberfläche von Philips vertraut war, fiel mir der Einstieg leicht. Schnell bemerkte ich jedoch, dass die Auswahl an Spulen in dieser Abteilung deutlich umfangreicher war als bisher gewohnt. Besonders die 32-Kanal-Spule und die Inkubatorspule waren mir neu. Die 32-Kanal-Spule wird häufig in der Neurochirurgie oder bei Epilepsiepatienten eingesetzt, während die Inkubatorspule speziell für Säuglinge entwickelt wurde, die erst wenige Tage alt sind und eine konstante Wärmezufuhr benötigen. Da bei diesen kleinen Patienten die Wärmeregulierung noch nicht vollständig ausgereift ist, ist eine spezielle Umgebung notwendig.

Ein besonders anspruchsvoller Fall war die Untersuchung eines vier Tage alten Säuglings, der bei der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten hatte und nun zur Kontrolle ins MRT kam. Die Untersuchung erfolgte im Inkubator, in dem die Spule bereits eingebaut ist. Wie ich es im Unterricht gelernt hatte, kann die Ventilation des MRT-Geräts genutzt werden, um die Erwärmung des Patienten zu verhindern. Da die Untersuchung jedoch im Inkubator stattfand, wurde die Ventilation auf Stufe 0 gesetzt, während sie normalerweise auf Stufe 3 steht.

Dieser Fall erforderte besonders viel Feingefühl und Ruhe, da das Baby nicht sediert war und nur durch das Füttern in tiefem Schlaf gehalten wurde. Das gesamte Team ging äußerst vorsichtig vor, die Lichter wurden gedimmt, und die Kommunikation erfolgte fast flüsternd, um das Kind nicht zu wecken. Unter Anleitung der MTR durfte ich schließlich die Untersuchung durchführen, was mich in meiner Entscheidung, diesen Beruf weiterzuverfolgen, sehr bestärkte.

Jedoch stellte sich während der Untersuchung ein technisches Problem ein. Die betreuende Ärztin forderte nachträglich eine FLAIR-Sequenz (Fluid Attenuated Inversion Recovery) an, jedoch meldete das Gerät einen Konflikt. Der Fehler trat auf, weil das System eine Head-Coil-Spule verlangte, die in diesem Fall nicht zur Verfügung stand, da der Inkubator bereits eine spezielle Spule eingebaut hat. Die gesamte Situation wurde zunehmend angespannter, da die Untersuchungszeit sich verlängerte und die Gefahr bestand, dass das Baby aufwachen könnte. Hier musste ich zum ersten Mal den Kontakt zu den Physikern suchen, um das Problem zu lösen. Auch sie konnten den Konflikt jedoch nicht beheben, weshalb letztendlich Philips-Techniker hinzugezogen wurden. Letztlich konnte die Untersuchung ohne die FLAIR-Sequenz abgeschlossen werden, was mir deutlich zeigte, wie komplex die Arbeit am MRT ist und wie viele Faktoren zu beachten sind, wenn Parameter am Gerät angepasst werden müssen.

Während des Einsatzes lernte ich auch viel über die technischen Hintergründe des MRTs, insbesondere über das sogenannte Oversampling, das verwendet wird, um Einfaltungsartefakte in den Bildern zu vermeiden. Mir wurden auch die Unterschiede zwischen T1- und T2-gewichteten Bildern nähergebracht, die im Zusammenhang mit den Parametern TE (Echozeit) und TR (Repetitionszeit) stehen. Eine T1-Sequenz zeigt insbesondere Fettgewebe hell und Flüssigkeiten dunkel, während T2-Flüssigkeiten hell und Fett dunkel erscheinen lässt. Diese Grundlagen sind wichtig, um die Bilder korrekt interpretieren zu können.

Zusätzlich erhielt ich während der Untersuchungserklärungen zur Hirnanatomie, wie der Medulla oblongata, dem Pons, dem Circulus Willisii sowie den Carotiden und der Arteria basilaris. Am Ende meines Einsatzes war ich in der Lage, diese Strukturen eigenständig zu identifizieren und ihre Bedeutung im MRT zu verstehen.

Dieser Einsatz war für mich besonders lehrreich und ermöglichte mir, ein tieferes Verständnis für die technischen und anatomischen Aspekte des MRTs zu entwickeln. Die vielfältigen Protokolle und die komplexen Anforderungen an die Technologie zeigten mir, wie anspruchsvoll und gleichzeitig faszinierend dieser Bereich ist.

1.5 Patient im Fokus 

 

Das Thema „Der Patient im Fokus“ war in meinem Einsatz von besonderer Bedeutung, da die Abteilung viele junge Patienten behandelte, darunter zahlreiche Kinder mit schweren Diagnosen. Dies brachte eine große emotionale Herausforderung mit sich und erforderte viel Einfühlungsvermögen. Gleichzeitig war es wichtig, sich mental abzugrenzen und nicht jede Situation persönlich zu nehmen, um professionell bleiben zu können.

Viele der Kinder hatten bereits mehrere Untersuchungen hinter sich, was oft mit Angst und Unruhe verbunden war. Besonders hilfreich im Umgang mit diesen kleinen Patienten war es, ihnen die Möglichkeit zu geben, während der Untersuchung ein Hörspiel zu hören. Das ständige Sprechen und die transparente Erklärung der nächsten Schritte, wie das Zeigen der Untersuchungsabläufe, halfen den Kindern, sich in die Situation einzufinden. Diese Kommunikation schaffte Vertrauen und nahm den Kindern ein Stück weit die Angst.

Ein Fall, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war die Untersuchung eines etwa fünfjährigen Patienten, der aufgrund zahlreicher Knochentumore Implantate von der Hüfte bis zu den Knien beidseitig hatte. Nach Rücksprache mit den Physikern erhielten wir die Freigabe, die Untersuchung am 1,5 Tesla MRT im sogenannten First Level Mode durchzuführen. Die Physik gab jedoch vor, alle zehn Minuten eine dreiminütige Pause einzulegen. Da es sich um ein Ganzkörper-MRT handelte, bedeutete das für den kleinen Patienten, dass er über eine Stunde im MRT liegen musste. Schon vor Beginn der Untersuchung fiel es ihm schwer, ruhig zu bleiben, und obwohl seine Mutter ihn begleitete, klagte er bereits nach zehn Minuten über Schmerzen in den Beinen. Die Mutter verabreichte ihm daraufhin ein Schmerzmittel durch die orale Gabe über die Head-Coil-Spule, was kurzzeitig Linderung verschaffte. Allerdings klingelte der Junge fast jede Minute und fragte, wann die Untersuchung endlich vorbei sei. Es war schwer, in dieser Situation Geduld und Verständnis zu bewahren, aber notwendig, um die Untersuchung erfolgreich durchführen zu können.

Meine Aufgabe bestand darin, alle zehn Minuten einen Timer zu stellen, um die vorgegebenen Pausen einzuhalten. Als die Untersuchung schließlich abgebrochen wurde, begann der Patient während er noch in der Gantry lag, zu schlagen und drückte die Abstandshalter sowie die Anterior-Spule von sich. Um das Material und den Patienten zu schützen, reagierte ich schnell, betrat den Raum und rief laut „Stopp“, da ich bemerkte, dass er fast seinen Zugang herausgerissen hatte und die Spule fast vom Gerät getrennt war. Die Mutter des Kindes reagierte verärgert und sagte, ich solle nicht so mit ihrem Sohn umgehen. Die betreuende MTR bestätigte jedoch meine Einschätzung, dass dieses Verhalten aus Sicherheitsgründen nicht akzeptiert werden konnte. Diese Rückendeckung gab mir das Vertrauen, dass ich in solchen Situationen richtig gehandelt hatte.

Auch die Betreuung von schwangeren Patientinnen war eine Herausforderung, die ich in dieser Abteilung intensiver erlebte. Viele der Frauen waren bereits im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft und hatten eine enge Bindung zu ihrem Kind aufgebaut. Sie hatten dementsprechend große Ängste, was die Ergebnisse der MRT-Untersuchung für das Wohl ihres Kindes bedeuten könnten. Besonders ein Fall aus der Fallvorstellung blieb mir in Erinnerung. Die Patientin war so ängstlich, dass sie sich zunächst weigerte, den MRT-Raum zu betreten. Es brauchte mehrere Gespräche und viel Zuspruch, bis sie sich schließlich auf die Lagerung einließ. Während der Untersuchung musste sie jedoch mehrmals abbrechen, da das Kind im Bauch immer aktiver wurde, je mehr Angst die Mutter zeigte. Es war faszinierend zu beobachten, wie stark die Emotionen der Mutter das Verhalten des ungeborenen Kindes beeinflussten.

Während dieser Untersuchungen saß eine Kinderradiologin neben der MTR und instruierte sie, welche Sequenzen sie benötigte. Besonders bei fetalen MRTs war es wichtig, schnell zu planen und die Sequenzen richtig zu angulieren, um Bewegungsartefakte zu vermeiden und die Untersuchung zügig abzuschließen.

Eine weitere Erfahrung, die mir zeigte, wie wichtig die MRT-Sicherheit ist, betraf einen neuen Transporteur, der einen Rollstuhl in Richtung des offenen MRTs schob. Ich erkannte die Gefahr sofort und rief laut „Stopp“. Der Transporteur erklärte mir daraufhin, dass er neu sei und nicht daran gedacht habe, welche Risiken diese Situation bergen könnte. Auch die MTR bedankte sich für meine Aufmerksamkeit, und mir wurde klar, dass ich immer sicherer im Umgang mit den strengen Sicherheitsvorkehrungen im MRT wurde.

Insgesamt war der Umgang mit den Patienten in diesem Einsatz sehr fordernd, aber auch lehrreich. Es zeigte mir, wie wichtig es ist, Empathie und Geduld zu zeigen, aber auch klare Grenzen zu setzen, wenn es um die Sicherheit der Patienten und der Geräte geht. Diese Erfahrungen haben mein Verständnis für den menschlichen und technischen Aspekt der Arbeit im MRT deutlich vertieft.

 

Zuletzt geändert: Mittwoch, 18. September 2024, 19:14

Erstelle deine eigene Website mit Webador