Schnell aber sicher
Das Halcyon-Gerät war für mich eine interessante Erfahrung und stellte mich vor viele Herausforderungen, die meine Fähigkeiten als auch meine Flexibilität als MTR auf die "Strahlenprobe" stellten.
Besonders der Aspekt der schnellen Behandlungen und der kurzen Bestrahlungszeiten – meist nur 1 bis 2 Minuten – waren prägend.
Da oft wenig Personal vor Ort war, konnte ich oft selbständig an dem Gerät besonders das Lagenern eigenständig durchführen, was mir eine gewisse Freiheit gab, aber auch Verantwortung.
Vor allem bei HNO- und Prostatapatienten kam das Halcyon regelmäßig zum Einsatz, da dies vorallem Rotations bestrahlt wird mit einer geringen Feldgröße.
Bei den HNO-Patienten war die schnelle Lagerung mit der Maske besonders wichtig, da die Positionierung zwar auch präzise sein sollte aber auch oft auf sehr kurze Zeiträume abgestimmt war, da besonders HNO Patienten meistens mit einem Tracheostoma ausgestattet waren und bei dem Patienten konnte ich im Liegen eine erschwerte Atmung beobachten.
Besonders herausfordernd war eine spezielle Lagerung, bei der der Patient mit dem Fuß zum Gerät positioniert wurde.
Hierbei kam ein Rollbrett zum Einsatz, um die Tischverlängerung zu ermöglichen und den Oberschenkel korrekt ins Isozentrum zu bringen.
Es handelt sich um spezielle Lagerungen, die mir oft eine schnelle und präzise Handhabung ermöglichen
Diese schnelle Lagerung und Strahlung brachten mit sich, dass ich schnell in die Routine fand, vor allem mit immer wiederkehrenden Patienten und ähnlichen Lagerungen.
Die schnellen Abläufe führten dazu, dass ich ein gutes Gespür für die Behandlung gewann und eine Art Sicherheit entwickelte, die mir anfangs aufgrund der Unsicherheit in Bezug auf die Bestrahlungsprozesse gefehlt hatten
Diese Routine gab mir das Vertrauen, auch in komplexeren Situationen schnell und sicher zu handeln
Allerdings war es auch eine Zeit, in der ich mich ständig mit neuen Aspekten und Feinheiten der Technik und der Patientenlagerung auseinandersetzen musste. Die ständige Wiederholung der gleichen Abläufe half mir nicht nur, meine Fähigkeiten zu verbessern, sondern auch, mich in einer Umgebung zurechtzufinden, die zu Beginn sehr technisch und manchmal sogar unübersichtlich war.
Es war eine Phase, in der ich viel über mich selbst und die Arbeitsweise mit solchen hochpräzisen Geräten gelernt habe – und ich kann sagen, dass es eine wertvolle Erfahrung war, die mich als angehende MTR sehr geprägt hat.
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