Planungs-CT – Grundlage für eine präzise Strahlentherapie
In meiner Praktikumswoche war ich im Bereich des Planungs-CTs in der Strahlentherapie eingeteilt.
Durch mein vorheriges Orientierungspraktikum, sowie meiner Erfahrungen mit dem CT in der Radiologie, hatte ich bereits ein gewisses Grundwissen über die Technik und die Bildgebung.
Dennoch war ich besonders daran interessiert, wie sich diese Technologie speziell für die strahlentherapeutische Planung nutzen lässt.
Eine CT (Computertomographie) erstellt mithilfe von Röntgenstrahlen detaillierte Querschnittsbilder des Körpers. Dies hatten wir bereits vorab über die CT gelernt. Dabei misst die CT über den Detektor die Schwächung der Röntgenstrahlung, sodass jedem Voxel eine sogenannte Hounsfield-Einheit (HU) zugeordnet werden kann. Dabei werden Intervalle der HU-Werte einer Region zuordnet, wie z.B.:
- Luft: von -1000,
- Lunge: ca. -500 bis -900
- Wasser: 0
- Knochen: >0 bis +1000 erreichen.
In der Strahlentherapie spielt diese Dichtebestimmung eine zentrale Rolle, welche mir vorab nicht wirklich klar war.
Zusammenarbeit und Präzision in der Bestrahlungsplanung
Bestrahlungsplanungssysteme, welche von den MPEs verwendet werden, benötigen das Planungs-CT mit den entsprechenden HU-Werten, um die Strahlendosis im Zielvolumen berechnen zu können. Ohne HU kann eine Bestrahlungsplanung in der Teletherapie nicht durchgeführt werden.
Sollten die HU einen Wert von über 3000 annehmen (durch Metallartefakte), so müssen diese korrigiert werden, da das Planungssystem nur bis HU <= 3000 berücksichtigen kann.
Diese Schritte müssen sichergestellt sein, damit im Planungssystem der Tumor optimal mit der verordneten Dosis versorgt werden kann, während umliegendes gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird.
Während meiner Woche am Planungs-CT konnte ich auch beobachten, wie eng die MTRs mit den Ärzten und Physikern zusammenarbeiten.
Ich konnte teilweise miterleben, wie Physiker während der Planung noch einmal ins CT kamen, um Lagerungen von den Patienten anzupassen oder zu optimieren (z.B. bei Bestrahlungen am Gehirn, bei der eine Tischrotation notwendig wäre).
Eine MTR muss also nicht nur die Wünsche der Ärzte und Physiker berücksichtigen, sondern auch den Allgemeinzustand des Patienten.
– eine sehr spannende, aber auch herausfordernde Aufgabe.
Neben der korrekten Lagerung der Patienten wurde mir auch gezeigt, wie spezielle Markierungen und Fixierungshilfen eingesetzt werden, um eine exakte Reproduzierbarkeit der Bestrahlung zu gewährleisten und um das vorzeitige Isozentrum für die Physiker festzulegen.
Das Isozentrum dient, nachdem die Physiker dieses zusätzlich bestätigt haben, dafür, dass eine exakte Ausrichtung des Strahlenfeldes sichergestellt werden kann, damit das Zielvolumen optimal erfasst wird. Das Isozentrum ist dabei auch immer der Mittelpunkt des Zentralstrahls (und Rotationszentrum) , welcher innerhalb der Bestrahlungsplanung durch verschiedene Techniken, wie z.B.:
- IMRT (Intensitätsmodulierte Radiotherapie) oder
- VMAT (Volumetric Modulated Arc Therapy)
moduliert werden kann. Durch die Modulation kann folglich eine homogene Dosisverteilung im Zielvolumen erreicht werden.
Besonders interessant fand ich, dass die Lagerung am Planungs-CT essenziell für eine gute Bestrahlungsplanung ist (z.B. teilweise Inklination für Bestrahlungen hinter dem Auge).
Es war vor allem spannend zu sehen, wie technische Bildgebung und therapeutische Planung miteinander kombiniert werden, um eine individuell angepasste Strahlentherapie zu ermöglichen.
Wachsende Selbstständigkeit und positives Feedback
Am Ende der Woche fühlte ich mich bereits sehr sicher und konnte viele Arbeitsabläufe eigenständig durchführen.
Ich hatte eine Kollegin, die mich anleitete, jedoch aufgrund des Personalmangels und ihrer weiteren Aufgaben oft nur kurz anwesend sein konnte.
Dadurch übernahm ich viele Tätigkeiten bereits früh selbstständig, darunter die Patientenversorgung, Lagerung sowie die Vor- und Nachbereitung der Akten.
Mein eigenständiges Arbeiten wurde in Gesprächen mit anderen Praxisanleitern sehr gelobt – meine Kollegin berichtete sogar, dass sie mittlerweile nur noch neben mir sitzen und kaum mehr etwas erklären musste. Dieses Feedback bestärkte mich zutiefst und freute mich sehr, da es mir zeigte, wie viel ich in kurzer Zeit gelernt hatte. Es motivierte mich zusätzlich, mich weiter zu verbessern.
Ich konnte zudem beobachten, dass bei Patienten mit aufwändigeren Lagerungen, wie beispielsweise Tracheostoma-Patienten, mehrere Kollegen hinzugezogen wurden, um die Masken anzufertigen.
Hier zeigte sich erneut der starke Teamzusammenhalt – jeder hilft dem anderen.
Die Anfertigung solcher Masken ist besonders anspruchsvoll, da sie an mehreren Stellen gleichzeitig geformt werden muss, bevor das Material aushärtet, wenn es abkühlt. Daher sind mehrere helfende Hände sinnvoll.
Da ich gegen Ende der Woche vermehrt solcher Patienten begleiten durfte, entwickelte ich ein tiefes Verständnis für die Maskenanfertigung. Dies sprach sich schnell unter den Kollegen herum, sodass ich auch nach meinem Einsatz am Planungs-CT häufiger gefragt wurde, ob ich helfen könne.
In dieser Woche hatte ich zudem an zwei Tagen jeweils einen Schüler vom Franziskus bei mir, der zur Orientierung in unserer Abteilung war. Ich übernahm viele Erklärungen eigenständig, was mir nicht nur half, mein eigenes Wissen zu reflektieren, sondern auch eine gute Möglichkeit bot, mein erlerntes Wissen zu wiederholen und weiterzugeben.
Leider hatte ich in dieser Woche keine Gelegenheit, ein sogenanntes Blue Bag anzufertigen, möchte dies aber auch im Hinblick auf das nächste Praktikum dort gerne nachholen. Ein Blue Bag ist eine individuell angepasste Lagerungshilfe, die mit einer speziellen Vakuumtechnik geformt wird. Sie dient dazu, die Patienten während der Bestrahlung in einer exakten Position zu halten, um die Reproduzierbarkeit der Behandlung sicherzustellen.
Trotzdem konnte ich viele andere spannende Tätigkeiten kennenlernen, die mir wertvolle Einblicke in die Arbeit mit dem Planungs-CT ermöglichten.
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